Seit vielen Jahrhunderten leben Menschen afrikanischer Herkunft in Deutschland, allerdings ist über ihre Präsenz bislang nur wenig bekannt. Während sie in der offiziellen Geschichtsschreibung als eigenständige Gruppe kaum auftauchen, dominieren in öffentlichen Diskursen zumeist stereotype Klischees. Rassistische Bilder- und Vorstellungswelten sind ein ernst zu nehmender Ausdruck historisch gewachsener Machtverhältnisse, innerhalb derer vergangene und gegenwärtige Schwarze Lebenswirklichkeiten verzerrt oder zum Schweigen gebracht werden.

Die Geschichte von AfrikanerInnen und Menschen der afrikanischen Diaspora ist geprägt von kolonialer Gewalt, die mit europäischen Expansionen, Sklavenhandel, Vertreibung und Mord ihren Anfang nahm. Sie ist jedoch zugleich eine Geschichte widerständigen Überlebens, denn die zahlreichen Kämpfe um die bewusste Bewahrung und vielstimmige Neuformulierung kultureller Traditionen brachten in den Amerikas und in Europa unterschiedliche und dennoch beziehungsreiche Schwarze Gemeinschaften hervor.

Auch in Deutschland eröffnen sich Schwarze Communities ihre eigenen Artikulationsräume immer wieder neu. Sowohl in historischen und politischen Auseinandersetzungen als auch in literarischen, musikalischen und künstlerischen Arbeiten kommt dabei der respektvollen Wertschätzung und Weitergabe von gelebten Erfahrungen eine zentrale Bedeutung zu. Schwarze Menschen haben ihre Geschichten zu erzählen, und sie sprechen für sich selbst!